Page 5 - Züri Zeitung Zentrum - KW 43 - 2020
P. 5

für unsere Senioren.                                                                                                        DIENSTAG, 20. OKTOBER 2020 | SEITE 5





           Senioren brauchen bezahlbare Betreuung zu Hause



          Damit alle älteren Menschen                                       leistungen tragen nicht nur
          die Chance auf ein langes zu-                                     dazu bei, Einsamkeit im Alter
          friedenes Leben in den eigenen                                    zu reduzieren, sondern haben
          vier Wänden haben, sind ge-                                       erwiesenermassen auch  einen
          mäss einer Studie von Pro Se-                                     positiven Einfluss auf die Ge-
          nectute Schweiz drei Faktoren                                     sundheit.
          ausschlaggebend: ein funk-
          tionierendes Umfeld, ausrei-                                        Betreuung zu Hause muss
          chende Finanzen und bedarfs-                                          erschwinglich werden
          gerechte Betreuungsangebote.                                      Angehörige, Freunde und Nach-
          Ohne Umdenken wird die be-                               Bild: pixabay   barn leisten heute den Löwen-
          reits bestehende Betreuungs-     Neue Studie von Pro Senectute: Äl-  anteil der Betreuungsaufga-
          lücke angesichts des demo-       tere Menschen brauchen in ihren   ben. Mit zunehmendem Alter
          grafischen und gesellschaftli-   eigenen vier Wänden mit zunehmen-  verändert sich jedoch der Be-
          chen Wandels noch grösser.       dem Alter Unterstützung.         darf  an Unterstützung, womit
                                                                            das Umfeld an seine Grenzen
          Der Corona-Lockdown hat es  tragen, den Bedarf an Betreu-         stösst. In diesen Fällen besteht
          wieder ins Bewusstsein gerufen:  ungsleistungen und deren Kos-    die Herausforderung häufig da-
          Ältere Menschen brauchen in  ten sichtbar zu machen.              rin, externe Betreuungsleistun-
          ihren eigenen vier Wänden mit                                     gen zu finanzieren. Denn diese
          zunehmendem Alter Unterstüt-     Betreuung zu Hause als Mass-     gehen heute zu einem gros-
          zung. Bisher liegen aber kaum      nahme gegen Einsamkeit         sen Teil zulasten der Betroffe-
          Daten über die Betreuungssitu-   Aktuell würden sich die Kosten  nen. «Pro Senectute wird sich
          ation von Seniorinnen und Se-    einer bedarfsgerechten Betreu-   den Herausforderungen der Fi-                                Die Studie
          nioren vor, die zu Hause leben.  ung zu Hause gemäss Studie  nanzierung der Betreuungs-                   «Betreuung von Seniorinnen und Senioren zu Hause:
          Eine neue Studie von Pro Se-     schweizweit auf 4,2 bis 5,6 Mil-  angebote annehmen und nöti-                            Bedarf und Kosten»
          nectute Schweiz legt nun erst-   liarden Franken pro Jahr be-     genfalls  auf politischer  Ebene
          mals die Kosten einer bedarfs-   laufen. Frappant:  Dabei  fallen  aktiv werden», betont Alain       Das Institut für Gesundheitsökonomie WIG der Zürcher Hoch-
          gerechten Betreuung zu Hause  nicht primär die Betreuungs-        Huber, Direktor von Pro Se-        schule für Angewandte Wissenschaften untersuchte im Auftrag
          offen. Die Studie geht von über  bedürfnisse von Menschen ins  nectute Schweiz. Dank geziel-         von Pro Senectute Schweiz einerseits den Bedarf an Betreuungs-
          660'000 Personen im Alter über  Gewicht, die körperliche Ein-     ter finanzieller Unterstützung     leistungen für zu Hause lebende Seniorinnen und Senioren. Ande-
          63 Jahren aus, die mindestens  schränkungen haben, sondern  könnten betreuungsbedürftige             rerseits wurde eine Schätzung der Kosten für diese Betreuungs-
          eine Betreuungsleistung benö-    von jenen, die einsam sind. Im  Menschen im Alter Unterstüt-        leistungen vorgenommen. Dies, weil die Betreuung älterer Men-
          tigen. Auf Basis dieser Resul-   Einzelfall verursacht die Be-    zung in Anspruch nehmen, um        schen in ihrem Zuhause in den meisten Fällen informell erbracht
          tate hat Pro Senectute ein für  treuung dieser Menschen nur  den Übertritt ins Pflegheim hi-         wird, also freiwillig von Angehörigen oder von Institutionen wie Pro
          die Schweiz einzigartiges  Mo-   geringe Kosten, doch in der  nauszuzögern oder sogar ganz           Senectute. Dies wird angesichts der immer älter werdenden Be-
                                                                                                               völkerung künftig nicht mehr möglich sein. Diese bislang einzig-
          dell mit 20 Stufen der Betreu-   Summe erweist sie sich als  zu vermeiden. «Pro Senectute            artige Studie versteht sich als ein erster Schritt, um daraus künf-
          ung zu Hause definiert – von  grösster  Kostentreiber.  Dieser  wird ihre Angebote und Dienst-       tige Finanzierungsmöglichkeiten ableiten und diese in den politi-
          einfachen Besorgungen bis zu  Befund zeigt: Ein funktionie-       leistungen  entsprechend wei-      schen Diskurs einbringen zu können.
          komplexen Mehrfachleistun-       rendes Umfeld oder günstige,  terentwickeln», so Huber.
          gen. Das Modell soll dazu bei-   aber  gezielte  Unterstützungs-                               pd



                                                                                                PUBLIREPORTAGE
                                                                                                      Wissen Sie, wie Ihr Handy


                                                                                                                      funktioniert?



                                                                                              Gerade in Zeiten von Corona ist das
                                                                                              Handy ein wichtiges Kommunika-
                                                                                              tionsmittel, um mit Freunden und
                                                                                              Verwandten in Kontakt zu bleiben.
                                                                                              Spitex Zürich führt monatlich ein
                                                                                              «Handy-Café»  in  Zusammenarbeit
                                                                                              mit der Schule Weinberg durch.

                                                                                              Schüler*innen der 6. Klasse erklären
                                                                                              interessierten Senior*innen alles rund
                                                                                              ums Handy und gehen auf die individu-
                                                                                              ellen Fragen ein. Matthias Jordi, Schul-
                                                                                              leiter der Schule Weinberg, ist über-
                                                                                              zeugt von diesem Projekt: «Wir führen
                                                                                              Generationen zusammen und fördern
                                                                                              so das miteinander. Davon profitieren
                                                                                              alle.»

                                                                                              So erklärt beispielsweise Julius (11) mit
                                                                                              viel Enthusiasmus Franz (82), wie die-
                                                                                              ser seine wichtigen Telefonnummern
                                                                                              als Favoriten im Handy speichern und
                                                                                              abrufen kann. Und auch gleich noch,
                                                                                              wie er seine Enkelin mit einem Foto                                 Bild: zVg / Spitex Zürich
                                                                                              per Whatsapp überraschen kann. Franz  Wann: Jeweils am Dienstag, 27.10.,
                                                                                              zeigt sich beeindruckt nach den zwei  24.11 und 8.12.2020, 11.00 – 13.00 Uhr
                                                                                              Stunden: «Julius weiss ganz genau, wie  Ort: Kirchgemeindehaus Zürich Unter-
                                                                                              diese Smartphones funktionieren und  strass, Turnerstrasse 45, 8006 Zürich
                                                                                              hat mir sehr geholfen mit meiner ers-    Anmeldung: per Telefon 058 404 36 36,
                                                                                              ten SMS.» So wie sich die beiden ums  Vermerk «Handy-Café»
                                                                                              Handy von Franz gekümmert haben,
                                                                                              haben sich letzten Monat noch neun  Das Handy-Café findet unter Vorbehalt
                                                                                              weitere  Schüler-Senioren-Paarungen  der Situation um das Coronavirus und
                                                                                              über  WLAN,  Internet  und  Fotografie-  unter Einhaltung der geltenden Hygie-
                                                                                              ren mit dem Handy ausgetauscht. Die  nerichtlinien statt.
                                                                                              nächste Durchführung findet noch die-
                                                                                              sen Monat statt:                                 www.spitex-zuerich.ch
   1   2   3   4   5   6   7   8   9   10