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Zentrum












            LIMMATTALER WOCHE  |  Dienstag, 11. August 2020  |  KW 33  |  23. Jahrgang  |  Inserateannahme: 044 941 07 25  |  Redaktion: 043 299 91 89  |  info@zuerizeitung.ch

                             BESONDERE                                 LUDINMÜHLE                               THOMAS                                    NEUER
                             ANLÄSSE                                                                            FUCHS                                     ROMAN

                             Zahlreiche Veranstal-                     Das Wellnesshotel                        Der Präsident der                         Die Zürcher Autorin
                             tungen in und um Zü-                      im Schwarzwald ver-                      Schweizerischen Ver-                      Nadine Gerber gibt
                             rich laden ein zum Ge-                    spricht einen ent-                       einigung Pro Libertate                    Einblick in die verletz-
                             niessen und Relaxen.                      spannten und siche-                      im Interview zur Peti-                    liche Welt von kranken
                                                                       ren Aufenthalt.                          tion «Wir essen wei-                      und behinderten Kin-
                                                                                                                terhin unsere Mohren-                     dern.
                                                                                                                köpfe».
                    SEITE 6                                SEITE 8 & 9                                 SEITE 12                                 SEITE 13




                   Nicht aller





                Hopfen und





            Malz verloren







          Jahre lang ging es nur aufwärts – jetzt hat Covid-19 den Boom
          in der Brauereibranche zum Stocken gebracht. Nichtsdesto-
          trotz haben sich die Brauereien zum Ziel gesetzt, unter dem
          neuen Präsidenten des Schweizer Brauerei-Verbandes SBV,
          CVP-Nationalrat Nicolo Paganini, diese Krise mit viel Kreati-                                                               Bild: pixabay
          vität zu meistern und künftig noch diversifizierter und digita-   Jetzt heisst es wieder Prost: Das Feierabendbier hat nach wie vor Tradition –
          ler aufgestellt zu sein.                                          auch wenn die Gastronomie noch auf Sparflamme läuft.

         Herr und Frau Schweizer mö-       war geprägt vom Einbruch des  der steuerpflichtigen Inland-        ren den Trend verstärkt», freut
         gen Bier. Dies zeigt der Po-Kopf-  Pro-Kopf-Konsums von 71 Li-     brauereien geführt wird.» Eine  sich Kreber. Momentan sind
         Bierkonsum, der sich seit Jah-    ter im Jahr 1990 auf 57 Liter  abgeschlossene Berufsausbil-        bitter-fruchtige India Pale Ales,
         ren zwischen 54 und 58 Liter  im Jahr 2000, einem schrump-         dung im Brauwesen als Vor-        aber auch leichte Sommerbiere
         eingependelt hat. Dies obwohl,  fenden Markt und daraus fol-       aussetzung für die Gründung  und alkoholfreie Biere sehr be-
         seit Aufzeichnungsbeginn noch  genden Überkapazitäten und  einer Brauerei schreibt der Ge-           liebt.
         nie so wenig alkoholhaltige Ge-   Betriebsschliessungen sowie  setzgeber nicht vor. Somit fin-
         tränke konsumiert wurden.  ausländischen Bierkonzerne,  den sich auf der Liste der re-               Der SBV hat in den letzten Jah-
         «Bier kann sowohl seinen Aus-     die den Schweizer Markt auf-     gistrierten Brauereien auf der  ren auf clevere und attraktive
         stoss als auch den Konsum in  mischten.  «Mit  der  liberalen  einen Seite die grossen Na-           Art  die  breite  Öffentlichkeit
         etwa auf gleichem Niveau hal-     Gesetzgebung setzte aber auch  men der Braubranche und auf  für die reichhaltige Schwei-
         ten», stellt Marcel Kreber, Di-   ein Boom von Neugründungen  der anderen Seite die Hobby-  zer Bierkultur gestärkt – bei-
         rektor des Schweizer Braue-       von  Brauereien  ein»,  so  Kre-  und Kleinstbrauerei aus dem  spielsweise mit dem Swiss Beer
         rei-Verbandes SBV, fest. Aktu-    ber. Und er ergänzt: «Wer in der  Nachbarsdorf, die wie Pilze aus  Award. Die nationale Prämie-
         ell gibt es in der Schweiz 1156  Schweiz Bier braut, ist grund-    dem Boden schiessen. Diese  rung von Bieren verschiedens-
         Brauereien. Allerdings brauen  sätzlich  steuerpflichtig.  Eine  Entwicklung hatte eine grosse  ter Stile, welche von Brauereien
         die  57  grössten Brauereien  in  Ausnahme bildet das Brauen  Vielfalt der unterschiedlichsten  in der Schweiz oder Liechten-
         der  Schweiz  über  98  Prozent  für den Eigenkonsum, welcher  Biere zur Folge. Neue Bierstile  stein gebraut werden, hat die
         des Schweizer Biers. Die rest-    auf 400 Liter pro Jahr begrenzt  eroberten den Markt und das  schweizerische Braulandschaft
         lichen 1100 Brauereien stehen  ist. Wird mehr gebraut oder  Image des Bieres hat sich in den  mit ihrer immensen Biervielfalt
         somit für zwei Prozent. An-       das Bier verkauft, setzt auto-   letzten Jahren sehr positiv ver-  und Qualität in der breiten Öf-
         fang der 90er-Jahre begann für  matisch die Steuerpflicht ein,  ändert. «Natürlich haben unser  fentlichkeit fest verankert.
         die Branche mit dem Auslau-       mit der Konsequenz, dass die  Verband mit Imagemassnah-
         fen des Bierkartells ein neues  Brauerei  – und mag  sie  noch  men wie auch die Brauereien
         und dynamisches Kapitel. Es  so klein sein – im Verzeichnis  mit ihren hervorragenden Bie-                       Fortsetzung Seite 3
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