Page 1 - Winterthurer Woche - KW 38 - 2022
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DIENSTAG, 20. SEPTEMBER 2022  |  KW 38  |  25. Jahrgang  |  Inserateannahme: 044 941 07 25  |  Redaktion: 043 299 91 89  |  info@winterthurerwoche.ch  |  www.winterthurerwoche.ch


                             OPULENZ UND                               ART SALON                                MANUELA                                   GIULIANO
                             INNOVATION                                ZÜRICH                                   STIER                                     GENONI

                             Das Landesmuseum                          Auf dem Areal SBB in                     Die Gründerin des                         Er weiss wie ein gutes
                             Zürich zeigt eine neue                    Zürich Altstetten ent-                   Fördervereins für                         Bier schmecken muss
                             Ausstellung über das                      steht eine neue Bühne                    Kinder mit seltenen                       und wurde in Mün-
                             Barock-Zeitalter der                      für Künstler und Ga-                     Krankheiten KMSK                          chen zum besten Bier-
                             Kontraste.                                lerien.                                  gibt Einblick in den                      sommelier der Welt
                                                                                                                Alltag betroffener                        gekürt.
                                                                                                                Familien.
                    SEITE 3                                   SEITE 6                                  SEITE 11                                 SEITE 14




              Von der Reform




          der Verrechnungs-



           steuer profitieren




             auch Gemeinden






          Am 25. September stimmen wir über die Reform der Ver-
          rechnungssteuer ab. Gegen die Vorlage wurde das Referen-
          dum ergriffen.

          Für den Bund ist die Sache klar:  Gemeinden lohnt sich die Ab-                                                                 Bild: pd
          Die Reform der Verrechnungs-     schaffung der Verrechnungs-      Auch die Gemeinde Eglisau profitiert von der Reform der Verrechnungssteuer
          steuer ist eine klare Win-Win-   steuer auf neuen Obligationen
          Situation und bringt Mehrein-    sogar noch bedeutend mehr.  Ein liquiderer Markt verspricht  weise für den nachhaltigen Um-
          nahmen. Trotz anfänglichen  Mindereinnahmen wiegen be-            bessere Konditionen bei der  bau im Zeichen des Klimaschut-
          Steuerausfällen lohnt sich die  deutend weniger schwer, weil  Aufnahme von Fremdkapital.  zes. Gemäss der eidgenössi-
          Vorlage. Der Obligationen-       rund 90 Prozent der Verrech-     Die eidgenössische Steuerver-     schen Steuerverwaltung betra-
          markt in der Schweiz hat sich  nungssteuereinnahmen in die  waltung rechnet damit, dass  gen die Einsparungen für alle
          in den letzten Jahren stark zu-  Bundeskasse fliessen. Dafür  die Zinsen mit einer Annahme  öffentlichen Haushalte zusam-
          rückgebildet und findet heute  können sie von Mehreinnahmen  der Reform um bis zu 0,15 Pro-         men bis zu 200 Millionen Fran-
          mehrheitlich im Ausland statt.  bei Einkommens- und Gewinn-       zent tiefer sind, da dadurch die  ken pro Jahr.
          Durch die Abschaffung der Ver-   steuern sowie von günstigeren  Nachfrage nach inländischen
          rechnungssteuer auf Obligatio-   Finanzierungen profitieren.      Obligationen  steigt.  Das  klingt  Auch Kantone, Städte und grös-
          nen werden Geschäfte wieder                                       nach wenig, macht aber ge-        sere Gemeinden haben sich in
          zurück in die Schweiz geholt.  Heute  vertreibt die Verrech-      rade bei öffentlichen Investitio-  der Vergangenheit mittels Obli-
          Der Bund rechnet dadurch mit  nungssteuer das Geschäft mit  nen viel aus. Nach eigenen An-          gationen Geld verschafft. Nach
          Mehreinnahmen von jährlich  Anleihen ins Ausland. Luxem-          gaben kann nur schon der Kan-     der Abschaffung  der  Verrech-
          350 Millionen Franken nach  burg ist dabei der klare Spitzen-     ton Bern bei einem Anlagevo-      nungssteuer auf Anleihen kön-
          fünf Jahren. Weil die Abschaf-   reiter. Im Vergleich zum BIP gibt  lumen von über 4 Milliarden  nen sie vom gestiegenen Inter-        Weitere spannende Artikel
          fung der Verrechnungssteuer  der Kleinstaat 190mal (!) mehr  Franken pro Jahr bis zu 5 Mil-         esse der Anlegerinnen und An-        lesen Sie auch online.
          nur neue Obligationen betrifft,  Anleihen aus. Die Schweiz hin-   lionen Franken an Zinskosten  leger an Schweizer Obligatio-
          werden die Ausfälle auf ein Mi-  gegen hat in den letzten Jahren  sparen. Auch beim Kanton Zü-      nen profitieren. Die Anpassung
          nimum reduziert und werden  an Boden verloren. Seit 2009  rich liegen die Einsparungen in  der Verrechnungssteuer bringt
          durch die Steuereinnahmen  sankt das Volumen an  Obliga-          ähnlicher Grössenordnung. Zu-     nicht  nur  tiefere  Zinsen,  son-
          des zurückgeholten Geschäfts  tionen um mehr als die Hälfte.  sätzlich können auch Spitäler,  dern auch höhere Steuerein-
          mehr als kompensiert.            Bundesrat und Parlament wol-     Energieversorger oder der öf-     nahmen.
                                           len dem Einhalt gebieten und  fentliche Verkehr von günstige-
          Die Reform hat aber nicht nur  das Geschäft mit der Fremdka-      ren Finanzierungsmöglichkei-
          positive  Auswirkungen  für  pitalfinanzierung in die Schweiz  ten profitieren, wenn Sie in die
          Unternehmen. Für Kantone und  zurückholen.                        Zukunft investieren – beispiels-              Fortsetzung Seite 2
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