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DIENSTAG, 29. SEPTEMBER 2020 | KW 40 | 23. Jahrgang | Inserateannahme: 044 941 07 25 | Redaktion: 043 299 91 89 | info@limmattalerwoche.ch | www.limmattalerwoche.ch
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Corona – der
Digitalisierungs-
Booster
Die Online-Branche bewegt sich in einem dynamischen Wachs-
tumsmarkt, der durch Corona massiv verstärkt wird. Statio-
närer Handel und E-Commerce verschmelzen miteinander
und bieten KMU viele Möglichkeiten. Ein starker Strukturwan-
del, neue Jobprofile sowie die Internationalisierung des Mark-
tes sind Herausforderungen und Chancen zugleich.
Der Lockdown stellt vieles auf men nutzen das Internet, Mo-
den Kopf – auch unser Ein- bile Apps, Onlinemarktplätze
kaufsverhalten. Ab Mitte März oder Kundenzugangsdienstleis-
waren stationäre Geschäfte von ter und unterstützen online zu- Bild: zVg
heute auf morgen geschlossen, mindest einzelne Phasen, die Das digitale Handelspotenzial ist riesig und gerade für KMU eine gewaltige
lediglich die Lebensmittellä- ein Kunde in einer Kauftrans- Chance, ihre Produkte in einer Nische international gut zu positionieren.
den blieben noch offen. Es wird aktion durchläuft. Umgekehrt
mehr zu Hause gearbeitet, ge- nutzen viel Online-Anbieter Gewaltiges Wachstum macht.» Er ergänzt: «Wir rech-
kocht und online gearbeitet. eigene Ladengeschäft, Pop-up- dank Corona nen für E-Commerce-Umsätze
«Wenn der Kaffee nicht mehr Stores oder Pickup-Stellen als «In den letzten vier Jahren ist mit physischen Waren in die-
im Büro, sondern zuhause ge- stationäre Kontrapunkte. Ih- der Onlinehandel zwischen sem Jahr mit einem Wachstum
nossen wird, stimmt die ganze nen geht es darum, die Marke acht und zehn Prozent kons- zwischen 25 und 30 Prozent im
Distribution der Kaffeeportio- sichtbar und erlebbar zu ma- tant gewachsen. 80 Prozent der Vergleich zum letzten Jahr.»
nen nicht mehr», sagt Patrick chen, persönlichen Service zu Konsumenten haben schon on- In absoluten Zahlen bedeutet
Kessler, Geschäftsführer des erbringen, Waren zur Abholung line eingekauft und kaufen im- das auf der Basis der 2019er
«Handelsverband.swiss». Doch bereitzustellen oder zurückzu- mer regelmässiger online ein. Schweizer Onlineumsätze in
schon seit längerer Zeit findet nehmen und einen Teil des An- Es geht also nicht mehr um die Höhe von 8,3 Milliarden Fran-
in der Branche ein Struktur- gebots zur sofortigen Mitnahme Frage, ob, sondern wie viel via E- ken ein Wachstum zwischen
wandel statt. «Die Konsumen- zu verkaufen. «Die Geschäfts- Commerce gekauft wird», sagt 1,8 und 2,5 Milliarden Fran-
ten bestellen mehr, was bei- modelle offline und online ver- Kessler. Und er prognostiziert, ken. «Wäre das Jahr 2020 ähn-
spielsweise neue Logistikfor- schmelzen», sagt Kessler. Aller- dass die weitere Verschiebung lich wie die letzten Jahre ver-
mate und Kapazitäten bedingt», dings wird der stationäre Han- in den nächsten zehn Jahren laufen und hätte es keine Co-
weiss Kessler. Die systemati- del nicht verschwinden. «Es zu online sehr gross ist. Einen rona-Krise gegeben, wäre ein
sche Unterscheidung zwischen gibt immer Produkte, die eine kräftigen Sprung nach vorne Wachstum in Höhe von 9 Pro-
stationären und E-Commerce- fundierte Beratung vor Ort vo- hat sie bereits in den letzten zent oder 0,75 Milliarden Fran-
Anbietern ist obsolet gewor- raussetzen und Konsumenten, Monaten durch Covid-19 erhal- ken zu erwarten gewesen.»
den. Fast alle Marken und tra- die den persönlichen Kontakt ten. Dazu Kessler: «Wir haben
ditionellen Handelsunterneh- suchen», so Kessler. einen 2- bis 3-Jahres-Schub ge- Fortsetzung Seite 3