Page 1 - Limmattaler Woche - KW 31 - 2020
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DIENSTAG, 28. JULI 2020 | KW 31 | 23. Jahrgang | Inserateannahme: 044 941 07 25 | Redaktion: 043 299 91 89 | info@limmattalerwoche.ch | www.limmattalerwoche.ch
UMWELT- SPASSTRAIL LUDINMÜHLE THOMAS
BEWUSST FUCHS
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Nicht aller
Hopfen und
Malz verloren
Jahre lang ging es nur aufwärts – jetzt hat Covid-19 den Boom
in der Brauereibranche zum Stocken gebracht. Nichtsdesto-
trotz haben sich die Brauereien zum Ziel gesetzt, unter dem
neuen Präsidenten des Schweizer Brauerei-Verbandes SBV,
CVP-Nationalrat Nicolo Paganini, diese Krise mit viel Kreati- Bild: pixabay
vität zu meistern und künftig noch diversifizierter und digita- Jetzt heisst es wieder Prost: Das Feierabendbier hat nach wie vor Tradition –
ler aufgestellt zu sein. auch wenn die Gastronomie noch auf Sparflamme läuft.
Herr und Frau Schweizer mö- war geprägt vom Einbruch des der steuerpflichtigen Inland- ren den Trend verstärkt», freut
gen Bier. Dies zeigt der Po-Kopf- Pro-Kopf-Konsums von 71 Li- brauereien geführt wird.» Eine sich Kreber. Momentan sind
Bierkonsum, der sich seit Jah- ter im Jahr 1990 auf 57 Liter abgeschlossene Berufsausbil- bitter-fruchtige India Pale Ales,
ren zwischen 54 und 58 Liter im Jahr 2000, einem schrump- dung im Brauwesen als Vor- aber auch leichte Sommerbiere
eingependelt hat. Dies obwohl, fenden Markt und daraus fol- aussetzung für die Gründung und alkoholfreie Biere sehr be-
seit Aufzeichnungsbeginn noch genden Überkapazitäten und einer Brauerei schreibt der Ge- liebt.
nie so wenig alkoholhaltige Ge- Betriebsschliessungen sowie setzgeber nicht vor. Somit fin-
tränke konsumiert wurden. ausländischen Bierkonzerne, den sich auf der Liste der re- Der SBV hat in den letzten Jah-
«Bier kann sowohl seinen Aus- die den Schweizer Markt auf- gistrierten Brauereien auf der ren auf clevere und attraktive
stoss als auch den Konsum in mischten. «Mit der liberalen einen Seite die grossen Na- Art die breite Öffentlichkeit
etwa auf gleichem Niveau hal- Gesetzgebung setzte aber auch men der Braubranche und auf für die reichhaltige Schwei-
ten», stellt Marcel Kreber, Di- ein Boom von Neugründungen der anderen Seite die Hobby- zer Bierkultur gestärkt – bei-
rektor des Schweizer Braue- von Brauereien ein», so Kre- und Kleinstbrauerei aus dem spielsweise mit dem Swiss Beer
rei-Verbandes SBV, fest. Aktu- ber. Und er ergänzt: «Wer in der Nachbarsdorf, die wie Pilze aus Award. Die nationale Prämie-
ell gibt es in der Schweiz 1156 Schweiz Bier braut, ist grund- dem Boden schiessen. Diese rung von Bieren verschiedens-
Brauereien. Allerdings brauen sätzlich steuerpflichtig. Eine Entwicklung hatte eine grosse ter Stile, welche von Brauereien
die 57 grössten Brauereien in Ausnahme bildet das Brauen Vielfalt der unterschiedlichsten in der Schweiz oder Liechten-
der Schweiz über 98 Prozent für den Eigenkonsum, welcher Biere zur Folge. Neue Bierstile stein gebraut werden, hat die
des Schweizer Biers. Die rest- auf 400 Liter pro Jahr begrenzt eroberten den Markt und das schweizerische Braulandschaft
lichen 1100 Brauereien stehen ist. Wird mehr gebraut oder Image des Bieres hat sich in den mit ihrer immensen Biervielfalt
somit für zwei Prozent. An- das Bier verkauft, setzt auto- letzten Jahren sehr positiv ver- und Qualität in der breiten Öf-
fang der 90er-Jahre begann für matisch die Steuerpflicht ein, ändert. «Natürlich haben unser fentlichkeit fest verankert.
die Branche mit dem Auslau- mit der Konsequenz, dass die Verband mit Imagemassnah-
fen des Bierkartells ein neues Brauerei – und mag sie noch men wie auch die Brauereien
und dynamisches Kapitel. Es so klein sein – im Verzeichnis mit ihren hervorragenden Bie- Fortsetzung Seite 3